Weitere Informationen

Die „Judensau“-Darstellung ist nicht das einzige antijüdische Zeugnis im Magdeburger Dom.

Am Paradiesportal an der Nordostseite des Doms befinden sich zwei steinerne Frauenfiguren, die Ecclesia und Synagoga darstellen. Christentum und Judentum finden sich hier symbolisch gegenübergestellt: Die Kirche als Siegerin, als der vermeintlich neue Bund mit Gott, die Synagoge als Geschlagene, als vermeintlich abgelöste Religion. Unterhalb des Figurenpaars ist heute eine Bodenplatte eingelassen, die im Namen des Christentums um Vergebung bittet: „Verschmähte Schwester Synagoge, vergib unsere todbringende Blindheit, ohne Ende gilt Gottes Verheißung dir wie uns“.

Eine weitere bildliche Darstellung von Synagoga und Ecclesia befindet sich auf einem der Buntglasfenster in der Marienkapelle. Die Fenster wurden 1947 in Auftrag gegeben und anschließend neu eingesetzt. Bis 1955 war die Marienkapelle der einzige Ort im Dom, an dem Gottesdienste abgehalten werden konnten. 2012 wurden due Buntglasfenster mit Hilfe von Spendengeldern umfangreich saniert.